Am 13. Mai starteten motivierte Sänger des Singkreises mit einer unterstützenden Crew des Chores der Kärntner in Graz den lang ersehnten Chorausflug nach San Marino. Am Donnerstagmorgen begann die zehnstündige Fahrt in die älteste und kleinste Republik der Welt. Kaum über der Pack – und somit bereits auf vertrauten Kärntner Hoheitsgebiet – wurde das erste Lied angestimmt, woraufhin in den verbleibenden acht Stunden Busfahrt die Stimmgabel von unseren musikalischen Leitern Christina Kleinfercher und Stefan Gruber nicht mehr abgelegt wurde.
Nachdem wir 700 km auf sängerische und daher zeitverkürzende Weise hinter uns gebracht haben, bezogen wir die Zimmer im 4**** Hotel Titano, welches nach dem höchsten Berg San Marinos benannt wird. Die Begrüßung der San Marinesen erfolgte durch einen Begrüßungscocktail und einem typischen Cena. Während viele nach dem Essen erschöpft im naheliegende Pub den Abend ausklingen ließen, machte sich ein kleiner Teil von Abgeordneten der Kärntner in Graz auf den Weg zu einer Aussichtsplattform, die einen phantastischen Panoramablick bis hin zum Horizont bot. Der Frohmut über die Ankunft, sowie das Gemeinschaftserlebnis wurde stets mit Gesang und „ab und zu“ mit Wein begleitet.
Am nächsten Morgen, sohin Freitag den 14. Mai, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Urbino, ein kleines Städtchen in den Marken, welches aufgrund der architektonischen und kulturgeschichtlichen Vielfalt zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Nach einer zweistündigen Stadtbesichtigung führte uns der Weg weiter in das Weingut „ Tenuta del Tempio Antico“, wo uns die restlichen Teilnehmer des Festivals erwarteten, welche aus der Schweiz, Kroatien, Spanien, Slowenien, Tschechien und natürlich Österreich angereist waren. Besondere Sympathie wurde von Anfang an mit dem Schweizer Frauenchor geschlossen, die das Lied „Lollipop“ zum Besten gaben. Um etwa 16:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg in das Hotel, um uns auf das Freundschaftskonzert im „Teatro Titano“ vorzubereiten. Nach dem Einsingen (obwohl wir nie „ausgesungen“ waren) und dem Abendessen trachteten die Kärntner in Graz voll motiviert dem Abend entgegen. Jeder Chor hatte zehn Minuten Auftrittszeit, wobei neben den Kärntnern in Graz zwei italienische, der bereits erwähnte Schweizer Frauenchor sowie das Ensemble Incredibile aus Leoben teilnahmen. Obwohl das Konzert akustische Hochgenüsse nur manchmal aufflackern ließ, so kann man die von den teilnehmenden Sängern erbrachte Euphorie am Singen nur selten erleben.
Am Samstag meinte es der Wettergott nicht so gut mit uns- 14 Grad und starker Regenfall- und dies bei geplanter Stadtführung in San Marino. Das hinderte uns jedoch nicht, unserer Stadtführerin in die Basilika zu folgen, welche mit einem lebhaften und charmanten Vortrag über San Marino unsere Aufmerksamkeit von Anfang an für sich gewonnen hatte. Der Nachmittag wurde dann zur individuellen Gestaltung überlassen, wobei man sich immer wieder in den unzähligen Souvenier- und Schmuckläden über den Weg lief. Um 16:00 Uhr ging es dann auf den Weg zur Abschlussveranstaltung, welche pünktlich um 17:00 Uhr mit der san-marinesischen Militärmusik eingeleitet wurde. Nachdem alle teilnehmenden Chöre ein ausgekorenes Lied auf der Bühne zum Besten gaben, erwartete uns im „Multieventi“ ein gemeinsamer Abend mit allen Teilnehmern. Wie man sich denken kann, war der engagierte DJ– bei über 200 Sängern- arbeitslos. Doch geschickt nützte er eine kurze Liederpause, um mit seinen italienischen Hits Stimmung zu machen, was ihn in einer derart geselligen Runde nicht allzu schwer fiel. Und so wurde nach wenigen Minuten der Speisesaal zu einer Tanzfläche umfunktioniert. Nachdem wir um 23:00 Uhr die Rückreise in unser Hotel angetreten haben, gingen viele ins Bett und manche noch in die benachbarte Unterkunft, um die schon viel zitierten Schweizer Mädels mit Kärntner Männerstimmen zu betören.
Am Sonntag, vor unserer Heimreise gestalteten wir noch den gesanglichen Teil der Messe, umgeben von der heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Musik. Nach der Messe bekamen wir vom örtlichen Pfarrer eine Wiederholung der bereits von der Stadtführung bekannten Informationen über San Marino. Verspätet um 13:00 Uhr traten wir dann erschöpft, jedoch von schönen Erinnerungen erfüllt, die Heimreise an. Entgegen unseren Vorhaben, diese für den Schlaf zu nützen, wurde jedoch die Mittwochsprobe auf Sonntagabend vorverlegt.
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